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Limmatfilm›Projekte›Nachtphasen›Crew

Heine J. Dietiker

Gebrauchsanweisungen sind das Letzte. Als ich die Produktion von Nachtphasen übernahm, ahnte ich nicht, wie viele Gebrauchsanweisungen damit verbunden sein würden. Ein halbes Jahr habe ich Geräte und Programme ausgepackt, einen PC für die Musik, einen für den Schnitt, dazu Programme, einen Laptop für die Zwischenarchivierung der Aufnahmen, Midi-Interfaces und Plugins, Lesegeräte für die SxS Karten, fast alles mit Codes gegen Raubkopien geschützt, Codes, die so lang sind und so oft eingegeben werden müssen, als ginge es darum Fort Knox zu knacken. Mit der Zeit aber wusste ich: Immer wenn nichts klappte; eine Woche später würde dieses Problem Schnee von gestern sein. Und so war es auch. Dasselbe gilt auch für die anderen Hindernisse und Schwierigkeiten, die sich immer wieder ergeben haben. Wer ein solches Projekt verantworten will, benötigt vor allem einen riesigen Vorrat an Motivation, einen Vorrat eben, der nie ausgeht.

DB

Ich nahm mir vor, einen Satz niemals zu sagen: „So kann ich nicht arbeiten!“ Dieses Klischee vom zickenden Tyrannen war die Antithese zu dem, was ich sein und erfüllen wollte. Es kam vor, dass das ganze Team an der Entstehung einer Szene teilnahm, wie dort wo Frau Brand und David um den Alarmknopf ringen. Ich wusste nur, dass ich die Szene von oben filmen wollte. Dann kam Heine auf die Idee einen Tisch vor das Bett zu stellen, Aleks fand, man sollte ihn über das Bett stelle und Magdalena schliesslich kam mit der Idee zwei Tische übereinander, über das Bett zu stellen. So kniete ich dann mit dem Stativ auf zwei Tischen über dem Bett. Die Szene ist ganz wunderbar gelungen und wir hatten alle unsere helle Freude daran. Konflikte gehören auch dazu. Wichtig ist, dass sie zielführend und die Qualität steigernd ausgetragen werden. Oft ist es das beste, beide Varianten zu filmen und dann beim Schnitt zu entscheiden, welche man nimmt.

Maya Hurni

Bei Nachtphasen wurde ein ziemlich grosser Aufwand betrieben, was die Infrastruktur betrifft, aber auch die Vorbereitung der Aufnahmen und das Proben der Szenen. Bei unseren sonstigen Projekten z.B. mit Jugendlichen wird mehr improvisiert. Da ist es wichtig, sich selbst einbringen zu können. Bei Nachtphasen wurde ein ehrgeiziger Massstab angelegt, was die Qualität angeht. Obwohl die Mehrheit der Beteiligten Schweizer sind und alles um Zürich herum stattfand, ist Nachtphasen vom Stil her eher ein deutscher Film geworden, ein Kammerspiel oder sogar ein filmisch inszeniertes Bühnendrama, das unter die Haut gehen kann und dem Zuschauer viel zumutet. Ebenso wie David Blum wird der Zuschauer in die qualvollen Verstrickungen hineingezogen, welche von Frau Brands Tiraden ausgehen. Und auch für das Publikum entwickelt die unbarmherzige zeitliche Ausdehnung der Nacht einen Sog, welcher den Abgrund in uns öffnet.

Markus Felix

Als Denis und Anja, welche bei uns einen Video-Kurs absolvierten, mir eröffneten, dass sie die Absicht hätten, einen 90 Min. Spielfilm zu drehen, war ich erstaunt. War es Kühnheit oder Naivität, ein solches Projekt vom absoluten Nullpunkt aus in Angriff nehmen zu wollen? Vor dem Abschluss eines Beratervertrages mit Limmatfilm erhielt ich das Drehbuch, das dem Projekt immerhin eine Grundlage gab. Dann konnte ich beobachten, wie es immer konkreter wurde. Unter grossem Einsatz aller Beteiligten wurden Drehorte eingerichtet, das Spitalzimmer gebaut, Szene für Szene abgedreht. Das ganze Team wurde mit der Übung immer besser, ebenso die Aufnahmen. Die Vorgehens- und Arbeitsweise war durchweg effizient und produktiv. Angetrieben von grosser Motivation wurden immer wieder Schwierigkeiten aus dem Weg geräumt und Probleme gelöst. Ich bin gespannt, wie weit man auf diese Art noch kommen kann.

Anja Kurowska

Ich bin keine Filmemacherin. Ich bin Architektin. Weil ich mich für neue Technologien interessiere, studierte ich Neue Medien dazu. Weil ich in der Architektur das Ephemere vermisste, studierte ich auch Szenographie. Und weil die Idee einen Film zu drehen so verrückt war, machte ich mit! In meiner Jugend, 5Km von der russischen Grenze, musste ich meine Zeitungsausschnitte mit Filmkritiken ziemlich lange in einer Schublade lagern, weil man auf die festivalgekrönten Filme manchmal gut zwei Jahre lang warten musste, vorausgesetzt die Zensur hat sie durchgehen lassen. Nun, die Freiheit Filme zu sehen, lässt sich noch steigern, indem man  selbst welche macht. Die digitale Revolution gibt uns das Potential die Kulturwelt zu demokratisieren. Nachtphasen war für mich eine spannende Erfahrung in der neuen Rolle auf der anderen Seite der Leinwand.

Fabian Müller

Ich bin ein Nachtmensch! So las ich den Foreneintrag mittels dessen ein junges Filmteam einen zweiten Kameramann suchte. Da ich in diesen Wochen auf einem Spielfilmdreh als Beleuchter mitwirkte, reizte es mich, das neu erlernte umzusetzen. Eine zusätzliche Motivation stellte für mich die gestalterische Arbeit dar, die einen Ausgleich zu  meinem sehr technischen Studium darstellt. Gedacht getan! Nach einigen E-Mails, Telefonaten, einem Abendessen, einigen Besprechungen mit vielen Kaffees, einer Probe und einer Locationbesichtigung hielt ich die Kamera in der Hand, mit der Absicht, Tests durchzuführen. Diese waren für mich aus verschiedenen Gründen wichtige. Zum einen konnte ich so die Stärken und Schwächen der Sony Ex 1 herausfinden. Zum anderen die Zusammenarbeit mit dem Team einüben. Mit diesen gewonnenen Informationen konnte ich ein passende Lichtliste für den Dreh zusammenstellen und es konnte losgehen.